Neue Ideen und Inspiration hatte ich vor meinem Urlaub versprochen und das kann ich einhalten. Dazu beigetragen hat am allermeisten der Kochkurs, den ich auf Sizilien, in Syrakus besucht habe!
Gebucht hatte ich den Kurs schon von zu Hause aus über das Internet und war natürlich sehr gespannt was mich erwarten würde. Meine Lieben wollten gerne mitkommen und haben mir den Kochkurs dann zum Geburtstag geschenkt.
Um 9:30 Uhr haben wir uns also mit Fiora, einer waschechten Sizilianerin, am Apollo Tempel getroffen. Die Überreste des Tempels liegen in Syrakus, mitten auf der historischen Halbinsel Ortigia. Ganz in der Nähe findet täglich der Lebensmittelmarkt statt und dort haben wir auch alle Zutaten für das typisch sizilianische Menü eingekauft. Als erstes mussten wir aber die Frage klären: „Bereiten wir Fleisch oder Fisch zu?“ Und nachdem unser Vegetarier dabei war, haben wir uns gemeinsam für Fisch entschieden.
Der Markt war schier überwältigend. Ein überbordendes Angebot an Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Käse und besonderen, sizilianischen Spezialitäten. Ich wusste immer gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Nach ein paar Minuten fiel mir ein ich sollte ja auch noch Fotos machen! Das Handy habe ich dann an meine Tochter abgegeben, die dankenswerterweise alle Fotos dieses Tages gemacht hat. Zwischendurch sind wir immer wieder stehen geblieben – entweder um einzukaufen, oder um Besonderheiten erklärt zu bekommen. Spezielle Leckereien sind hier z.B. Pistazien aus Bronte, die in allen Varianten verarbeitet werden, um sich dann als herzhaftes Pesto auf Pasta oder zarter Creme in Croissants wieder zu finden. Oder besonders aromatische Mandeln, die wir später auch zu einem sehr feinen Pesto mit Tomaten und Basilikum verarbeitet haben. Toll ist natürlich auch die Schokolade aus Modica, die gesalzenen Kapern aus Pantarella, etc. etc. Es war wirklich unglaublich. Hier ein kleiner Einblick:
Fiora hatte 100 Anregungen was man aus dieser und jener Zutat am besten machen kann und so formte sich dann auch unser Menü für das nachfolgende Essen. Zwischendurch haben wir noch in einem wunderbaren Feinkost Geschäft angehalten, dort konnten wir Caponata und in Öl eingelegte, sonnengetrocknete Kirschtomaten auf hervorragendem Weißbrot probieren und natürlich auch gleich einkaufen. Da habe ich nicht zum ersten Mal bedauert dass wir nur sehr begrenzt einkaufen konnten (Platz im Koffer —> Flugzeug!).
Nach dem Einkauf ging es zu Fiora nach Hause, um dort zu kochen. Von der Wohnung waren wir schwer beeindruckt und die Küche war bestens ausgestattet. Nachdem wir uns mit Wasser und Espresso gestärkt (und die Hände gewaschen) hatten, ging es an’s Werk. Wir durften bei allen Gerichten mithelfen, aber Fiora war auch bestens vorbereitet. Der Teig für die Cannoli z.B. lag schon im Kühlschrank parat, der muss nämlich einige Zeit ruhen, bevor man ihn verarbeiten kann.
Die Rezepte haben wir alle im Anschluss per Email zugesandt bekommen, damit wir auch zu Hause alles nochmal in Ruhe nachkochen können. Im einzelnen gab es:
- eine Käseplatte mit typisch sizilianischem Käse und selbst gemachter Orangenmarmelade
- mit Mozzarella und Anchovis gefüllte Zucchini Blüten
- mit Tuma Käse und Anchovis gefüllte Teigtaschen
- Beccafico (gefüllte, frische Sardellen)
- Orangen-Fenchel Salat
- Pasta mit sizilianischem Pesto
- Cannoli mit Ricotta Füllung
Außerdem natürlich einen hervorragenden Rotwein aus Avola, davor noch einen tollen Prosecco und zum Abschluss einen Wein-Mandel-Likör, ebenfalls aus Avola.
Alle Speisen waren ganz hervorragend, wir waren danach satt bis obenhin und richtig glücklich. Am besten wäre ein Sofa gewesen um die gefüllten Bäuche auszuruhen, aber so haben wir noch einen ausgedehnten Spaziergang unternommen um alles – das gute Essen, aber auch die vielen Eindrücke – etwas sacken zu lassen.
Ich kann den Kurs zu 100% weiterempfehlen, hier gibt es den Link zu Fioras Webseite, sie hat übrigens auch ein kleines Hotel 🙂