In der Schrannenhalle, dem von Max II. im Jahr 1853 als königliche Maximilians-Getreidehalle eröffneten Gebäude, befindet sich seit November 2015 die Münchner „Eataly“ Ausgabe. Das Eataly ist ein Markt für italienische Feinkost, inkl. Restaurants, Kaffeebar und einer Kochschule. Und in dieser Kochschule, der „Scuola Valcucine“, habe ich letze Woche mit meiner besten Freundin den Kurs „Pasta Fresca Ripiena“ bei Leonardo Palazzo besucht. Die Scuola Valcucine, ein großer Glas Kubus, befindet sich im Keller der Schrannenhalle, direkt neben den Schokolade Spezialitäten und der Wein Abteilung. Für uns 20 Teilnehmer waren bereits 2 große Tische vorbereitet. Für jeden hing eine Kochschürze über dem Stuhl. Schneidebretter standen parat, davor jeweils eine kleine Edelstahlschüssel mit einer abgewogenen Portion Mehl und in der Mitte stand eine große Schüssel mit Eiern – es sah nach Arbeit aus 🙂
Nach der freundlichen Begrüßung und der Einführung über den Verlauf des Abends, ging es sofort ans Werk. Der Kursleiter, Leonardo, ist erst seit ein paar Wochen in Deutschland und spricht noch kein Wort deutsch. Deshalb wurde das meiste von seiner charmanten Kollegin und Leiterin der Kochschule, Greta Streitberger, übersetzt. Unterstützt wurden Beide noch von Andrea, einem weiteren Pasta Profi. Leonardo fing also an, den Teig für die Pasta zuzubereiten und – es mag an der Atmosphäre, oder dem italienischen Singsang gelegen haben – es machte sich sofort lockere Urlaubsatmosphäre breit.
Es ist immer schön Profis zuzuschauen und dabei zu lernen. Nachdem wir also gesehen hatten wie der perfekte Teig aussehen sollte, begaben wir uns selbst ans Werk. Das sah ganz einfach aus. Das Mehl war ja bereits abgewogen, die Eier standen bereit und so ging es rasch ans kneten… aber Leo fand bei fast jedem/jeder noch ein Defizit und unterstütze nach Leibeskräften. Als der Teig endlich fertig war und etwas ruhen musste, wurde uns demonstriert wie nun aus dem rohen Teig Tortellini, Tortelloni, Ravioli, etc… hergestellt werden. Dafür standen 2 Füllungen auf dem Programm: eine fleischige und eine vegetarische. Die Fleisch Füllung – mit rohem und gekochtem Schinken, Mortadella und Mascarpone – war bereits vorbereitet und wurde uns so zur Verfügung gestellt. Die vegetarische Variante – mit Ricotta, Cedro und verführerischen Kräutern – mussten wir selbst herstellen.
Mir war klar, dass das Formen der Pasta schwieriger ist als es aussieht, aber ich dachte nicht, dass es SO schwierig sein würde. Den rohen Teig muss man ein paarmal durch die Nudelmaschine drehen und diese dabei immer dünner einstellen. Dann ist die Kunst den Teig nicht zerreissen zu lassen. Und wenn man es bis zum Arbeitsplatz geschafft hat, dann sollte man eine schöne Form hinbekommen, die auch dann nicht kaputt geht, wenn die Füllung mal drin ist. Naja, die erste Runde war nicht so der Knüller, aber mit der Zeit wurde es viel besser – siehe Fotos unten! Die Profis kamen auch immer wieder vorbei um zu beraten oder zu helfen. Im Nu waren fast 2 Stunden vergangen und wir mussten ja noch essen! Auch hier wurde uns wieder genau gezeigt wie die Pasta gekocht und die Soße zubereitet werden sollte. Die vegetarische Pasta wurde mit Salbeibutter und Parmesan serviert und war hervorragend. Die Füllung hatte mir roh nicht so zugesagt, gekocht war sie aber wirklich ein Genuss! Die Pasta mit Fleischfüllung wurde mit einer Parmesansoße und Parmesanchip serviert. Auch sehr fein, aber da fand ich die Füllung „roh“ besser (immer wenn keiner hingeschaut hatte, hatte ich aus der vorbereiteten Schüssel genascht!). Dazu gab es für jeden ein kleines Glas Weißwein. Und das ist der einzige Kritikpunkt an diesem Abend. Ich hätte gerne ein 2. Glas gehabt, oder auch schon während des Kochens evtl. einen kleinen Aperitivo. Wir hatten beim arbeiten immer links die Kühlschränke des Verkaufsraums mit Augustiner Bier im Blick. So eines wäre natürlich auch nicht schlecht gewesen, dafür hätte ich auch gerne extra bezahlt. Insgesamt nicht schlimm, aber dann wäre es eben perfekt gewesen.
Den Rest Pasta und auch den restlichen Teig der nicht verwertet wurde, konnten wir mit nach Hause nehmen. Daraus habe ich dann daheim – nachdem ich leider noch keine Nudelmaschine besitze – Orechiette geformt. Insgesamt war der Abend wirklich gelungen: ein großer leckerer Spaß, bei dem man auch noch etwas gelernt hat!
Wann gibts die? Du solltest ja viel üben … sonst verlernt man so was ja gleich wieder … !!!
Viele Grüße von der verfressenen Claudia
Du Liebe, für Dich würde ich den Aufwand sogar betreiben! Musst nur sagen wann.