Wer Pasta sagt, muss auch Pizza sagen đ Deshalb habe ich, einige Zeit nach meinem Pasta Kurs im Eataly, dort nochmals einen Kurs besucht. Diesmal zum Thema „Pizza“, zusammen mit meiner Tochter. „Sonntagspizza aus dem Steinofen mit Pizzaiolo Ciro Pollio“ findet einmal im Monat, Sonntags von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr direkt im Erdgeschoss, im Restaurant âRossopomodoroâ statt.
Wir wurden freundlich begrĂŒĂt und unsere dicken Jacken verrĂ€umt. Ein paar Tische waren schon zusammengeschoben und es sah nach Arbeit aus: groĂe SchĂŒsseln mit abgemessenem Wasser und Salz standen an jedem Arbeitsplatz parat, die SchĂŒrzen fĂŒr die Teilnehmer daneben.
Und schon ging es los: die beiden Leiter des Vormittags – Andrea, der Chef der Kochschule, und Ciro, der Pizzaiolo, stellten sich kurz vor und erzĂ€hlten, was uns die nĂ€chsten zwei Stunden erwartet. Ciro ist ein Meister seines Fachs, und hat kurz ĂŒber original neapolitanische Pizza referiert. Diese kommt nĂ€mlich nur einige Sekunden in den Pizzaofen. So ist der Rand ganz kross, der Boden aber eher weich. Auch bei den Teigarten gibt es viele verschiedene Variationen, z.B. mit Hafermehl. Aber an diesem Sonntag haben wir mit klassischem Pizzamehl Typ 00 gearbeitet.
Das nĂ€chste Thema war der perfekte Pizzaofen und die Alternativen fĂŒr die Zubereitung zu Hause. Empfohlen wurde, auf alle FĂ€lle einen Pizzastein fĂŒr den Backofen zu besorgen. Und der Backofen sollte mindestens 30 Minuten bei 250 Grad Ober/Unterhitze vorgeheizt werden. So wĂŒrde man auch zu Hause âakzeptable Ergebnisseâ erreichen.
Nach der Theorie ging es dann ans Werk. Die HĂ€nde waren gewaschen, die SchĂŒrzen umgebunden und so bekam jeder Teilnehmer eine kleine Portion Bierhefe in seine ArbeitsschĂŒssel. Wasser und Salz waren ja schon drin, die Hefe sollte nun âmit Liebeâ im Wasser aufgelöst werden. Danach kam eine Schaufel Mehl dazu, dieses wurde per âAugenwaageâ verteilt und dann ebenfalls untergerĂŒhrt.
Der Teig wurde nach einiger Zeit so fest, dass man ihn aus der SchĂŒssel auf die bemehlte ArbeitsflĂ€che kippen konnte, um ihn dort weiterzuverarbeiten. Beim Kneten des Teiges gab es einen kleinen Trick: mit beiden HĂ€nden ein Knetbewegung ausfĂŒhren und dann die Teigkugel um 90 Grad drehen und wieder kneten. Ciro stand uns stĂ€ndig mit Rat und Tat zur Seite, von Andrea wurde immer ĂŒbersetzt, da unser Pizzameister kein deutsch spricht. Nur bei meinem Teig sagte er: âGut, gut!â und das bei 16 Teilnehmern, da war ich schon sehr stolz đ
Was ich ĂŒberhaupt nicht bedacht hatte, obwohl es extra so in der Programmbeschreibung stand: der Teig hat eine Gehzeit von 12 Stunden (!), d.h. wir haben den gerade eben zubereiteten Teig eingepackt und mitgenommen. Der Pizzateig den wir vor Ort weiter verarbeitet haben, war vom Vortag und schon fĂŒr uns vorbereitet. Das hieĂ dann im Endeffekt, dass wir – da wir ja zu zweit waren – auch zwei Teigportionen hatten, die jeweils fĂŒr 2 Bleche gereicht haben, insgesamt also fĂŒr 4 Bleche. Es gab am nĂ€chsten Tag zu Hause deshalb auch nochmal reichlich Pizza!
Nun sorgte jedoch das nĂ€chste Thema fĂŒr GesprĂ€chsstoff: die perfekte TomatensoĂe auf der Pizza. Sind die gelben Tomaten dafĂŒr die besten? Oder doch eher die kleinen, roten Datteltomaten? Vielleicht die Tomaten vom FuĂe des Vesuvs? Verschiedene SoĂen-GlĂ€ser standen schon bereit, den Hobbyköchen machten die Fachsimpeleien ĂŒber die verschiedenen Tomatensorten sichtlich Freude.
Der Pizzaofen hatte nun die nötige Temperatur erreicht und die erste Teilnehmerin war dran zum Teig verarbeiten. (Wir haben, um die Wartezeit zu ĂŒberbrĂŒcken, schon das erste Glas Wein bekommen, sehr gut!)
Die Teigverabeitung sieht einfacher aus, als sie ist. Die Teigportion wird schnell locker geformt und gedrĂŒckt, danach immer wieder gedreht.
AnschlieĂend kommt das TomatenpĂŒree darauf, gefolgt von nicht zu viel Mozzarella, sonst wird es zu matschig, und zum Schluss wird ein wenig Olivenöl aufgetrĂ€ufelt.
Der Trick ist nun die Pizza auf den Ofenschieber zu bugsieren (im Ganzen!) und dann durch geschicktes Ziehen auf PizzagröĂe zu bekommen. AnschlieĂend musste sie fĂŒr nicht mal 30 Sekunden in den Pizzaofen. WĂ€hrenddessen wurde sie einmal um 180 Grad gedreht, damit sie gleichmĂ€Ăig bĂ€ckt und kam blitzschnell auf den Teller.
Was soll ich sagen? Es war die erste Pizza seit Jahren mit âboah leckerâ Effekt, es hat wie im Urlaub geschmeckt! Zum Essen gabâs dann noch ein weiteres Glas Wein (natĂŒrlich Wasser fĂŒrâs Kind), so war der Sonntag wirklich perfekt: beim genieĂen was gelernt!
Eataly MĂŒnchen
Viktualienmarkt 15
80331 MĂŒnchen
Anmeldung: http://www.eataly.net/de_de/geschaefte/muenchen/kochschule-muenchen/
Kosten: Euro 45,- Euro pro Person
Wirklich ein super Beitrag ĂŒber den Pizzakurs! Ich freue mich schon drauf den auch zu besuchen!
Danke fĂŒr das Kompliment! Dann viel SpaĂ beim Kurs, es war wirklich schön. Viele GrĂŒĂe, Barbara